Von Ebnat-Kappel auf der Chäserrugg

Der Kaffee wartete im blumengeschmückten Restaurant Sonne in Krummenau. Bis dahin wanderte die Turner Schar des KTV Freienbach von Ebnat-Kappel in einem ständigen auf und ab der Thur entlang. Nach 90 Minuten wurde der KTV Freienbach sehnlichst aber doch freundlich empfangen. Die gemütliche Terrasse lud zum Sitzen, Trinken und Essen. An Zapfengeld wurde nicht gespart und so erwies sich der Start in den heissen Samstag als äusserst gelungen.

Individuell wanderten die Sportlerinnen und Sportler aus dem Höfnerland weiter der Thur entlang, vorbei an Elektrizitätswerken und beschaulichen Flussschluchten und rauschen Wasserfällen nach Stein. Glücklicherweise offenbarte sich der Dorfplatz als Gartenrestaurant. Da noch eine rechte Strecke auf Schusters Sohlen zurückzulegen war, füllte man die Reserven für den Weitermarsch nach Alt St. Johann.

Die Einkehr beim Schäfli Sepp gestaltete sich von leicht hektisch bis sehr süffig. Event-Manager Koni Suter, dem an dieser Stelle herzlich gedankt sei, kontrollierte in seiner gewohnt ruhigen Art die Zimmervergabe und steckte die hyperaktiven Nachtmenschen in Einzel Zimmer, während die ruhigen Jungen in geräumigen Studios wohnten. Freundschaftliche und bodenständige Gastlichkeit zu einem Vorzugspreis bändigte die KTV Familie und die Gaststube füllte sich mit Genuss und Geselligkeit. Einzig das obligate Kartenspiel führte hin und wieder zu einem leisen bis sehr lauten Aufbegehren.

Das reichhaltige Frühstück mit ofenfrischen Broten und einer Vielfalt von Käse verzückte und die Turnerinnen und Turner griffen freudig zu. Der Start in den sonnigen Morgen glückte und die Tourenänderung liess erahnen was der Klangweg so zu bieten hat. Ein lautes Rufen widerhallte am Fusse der Churfirsten. Die Schallwellen trugen soweit, dass sie erst am Ende des Klangweges wieder geglättet werden konnten. Der Bahnfahrt auf den Chäserrugg stand nun nichts mehr im Wege. Ein Quartett wählte den dreistündigen Aufstieg von der Selamatt über den Hinterrugg zum Chäserrugg. Der grösste Teil begnügte sich mit dem Rundgang auf den sanften Höhen, die man den Churfirsten vom Tale her gesehen niemals zutraute. Das Mittagessen konnte der schlechten Wettervorhersage zum Trotz unter der wärmenden Sonne und prächtiger Sicht genossen werden. Die Weitsicht riet aber auch zum vorzeitigen Abstieg. Der unter Wanderern besonders geschätzte graue Vorhang überzog bereits die westlichsten Gipfel der Churfirsten. Das Timing stimmte, sobald der KTV Freienbach nicht auf dem Trockenen sondern am Trockenen sass, ergoss sich das kühlende Nass übers Toggenburg.

Paul Hiestand 2011

 

 

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