Von fliehenden Sohlen und tapferen Murmelis

Nach mehrjährigem Unterbruch trafen sich 5 Freitagsturner zum diesjährigen Höhentraining, das uns durch die Gastfreundschaft von Elsa wiederum ins bündnerische Flerden führte. Die problemlose Anreise am Freitag Abend erlaubte es uns, dass wir noch mit viel Abendsonne den Apéro im wunderschönen Garten geniessen und uns auf ein “sportlich anspruchsvolles” Wochenende freuen konnten. Nach dem ausgedehnten Nachtessen , dass mit verschiedenen Grilladen recht üppig ausgefallen war, wurde dann noch ein feines Dessert aufgetischt, damit wir für die kommenden körperlichen Strapazen schon etwas Reserve anlegen konnten. Dass es nach der langen Pause viel zu erzählen gab versteht sich von selber, trotzdem fanden wir für “Freitagsturner-Verhältnisse“ recht früh zur Nachtruhe.

Der Samstag begrüsste uns mit strahlend blauem Himmel und somit war unser Tatendrang kaum zu bremsen! Frühstück essen, Rucksack packen und schon standen wir an der Postauto-Haltestelle um zu unserem Ausgangspunkt der geplanten Wanderung zu gelangen. Die halbstündige Postautofahrt führte uns auf den Glaspass und von dort aus ging es dann zu Fuss munter nach oben. Das erste Ziel war der 2124 ü. M. gelegene Glaser Grat, den wir kurz vor Mittag erreichten. Dass dies nicht in einer Rekord-Zeit gelang, lag zum einen daran, dass wir immer wieder Vögel, Blumen und die Aussicht bewundern mussten, zum anderen aber auch, dass einer der Freitagsturner mit seiner Sportausrüstung zu kämpfen hatte!
Bereits kurz nach dem Abmarsch mussten wir feststellen, dass sich die Sohlen von Rolfs Wanderschuhen vom Rest trennen wollten und sich erste Ablösungserscheinungen zeigten. Diese wurden temporär durch professionelle Abhilfemassnahmen (Schnur) unterbunden, zu guter Letzt wurde dann doch auf die Ersatzschuhe gewechselt, die Berti in verdankenswerter Art und Weise mitgenommen hatte.
Der Weg führte uns dann weiter in die schöne Bündner Bergwelt und schon bald wurden wir von einem Ereignis in den Bann gezogen, von dem wir wohl noch eine Weile sprechen werden. Dass man hier oben einmal ein Murmeli aus der Ferne zu Gesicht bekommt ist nichts aussergewöhnliches, dass sich aber diese Murmeli nicht um die vorbei wandernden Touristen kümmern ist wohl eher ungewöhnlich! Nachdem wir nämlich zwei Murmeli in etwa 20 Meter Entfernung, nahe am Wanderweg entdeckt hatten, blieben wir stehen um die scheuen (?) Tiere nicht zu erschrecken. Obwohl die Murmeli nur 1-2 Meter neben ihrer Höhle verweilten, machten sie keine Anstalten sich zurück zu ziehen. Nachdem wir dieses Treiben eingehend beobachtet hatten, entschieden wir uns langsam auf dem Weg weiter zu gehen. Dies schien aber unsere Murmeli gar nicht zu stören und so konnten wir uns bis auf wenige Meter annähern! Dass wir uns dann auch n o c h direkt vor die Höhle stellen konnten und direkt in die neugierigen Augen des mutigsten Murmeli blicken konnten stellte dann den endgültigen Höhepunkt dar!
Der Rest der etwa fünfstündigen Wanderung führte uns dann im steten Abstieg zurück nach Flerden, wo wir uns nochmals kurz stärken konnten um dann unseren Heimweg anzutreten.
Wir alle, die dabei waren möchten uns für die Gastfreundschaft bei Elsa bedanken und würden uns freuen auch im nächsten Jahr ein Höhentraining absolvieren zu dürfen.


20.7.08 Peter Keller

 

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